Die Grüne Hausnummer

Die "Grüne Hausnummer" soll künftig als Zeichen der Anerkennung der Stadt Lichtenfels für ökologisch und klimatisch besonders verantwortungsvolles Bauen und Wohnen verliehen werden.

 

Die Idee

Die Grüne Hausnummer

Schon im Jahr 2015 - noch vor der einsetzenden Klimadebatte - hat der Stadtrat von Lichtenfels die zukunftsweisende Entscheidung getroffen ein ökologisches Baugebiet zu realisieren. In den Festsetzungen des Bebauungsplanes B4 „Wendenstraße in Lichtenfels“ ist seitdem die „Grüne Hausnummer“ verankert.

 

Im Sinne der Vision 2030 wurde die Idee der „Grünen Hausnummer“ aufgegriffen und soll nun im ganzen Stadtgebiet eingeführt werden. Die „Grüne Hausnummer“ soll künftig als Zeichen der Anerkennung der Stadt Lichtenfels für ökologisch und klimatisch besonders verantwortungsvolles Bauen und Wohnen verliehen werden.


Der Arbeitskreis „Grüne Hausnummer“ hat die Regularien für die Einführung des neuen Gütesiegels „Grüne Hausnummer“ erarbeitet. Dabei wurden insbesondere auch die Rückmeldungen aus den Bürgerversammlungen sowie die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt und die geführten Diskussionen im Projektlenkungsausschuss bzw. Bau- und Umweltausschuss berücksichtigt.

 

All diejenigen, die die Kriterien erfüllen, bekommen eine individuelle Grüne Hausnummer und eine Urkunde. Die feierliche Verleihung der Grünen Hausnummern findet einmal jährlich statt. Außerdem werden jährlich Sachpreise ausgelobt.

 

Das Bewertungssystem

Mit Hilfe eines einfachen Bewertungssystems können Hausbesitzer schnell und unkompliziert ihre Immobilie prüfen und sehen sofort wie klimafreundlich sie in den eigenen vier Wänden unterwegs sind. 

Das Bewertungssystem wurde so gestaltet, dass zur Erreichung des Ziels „Grüne Hausnummer“ aus mehreren Themenfeldern Punkte gesammelt werden müssen. Die zu erreichenden Punkte der einzelnen Themenfelder werden dabei gedeckelt.

Die Themenfelder sind:
· Einsatz nachhaltiger Baustoffe (maximal 20 Punkte)
· Einsatz regenerativer Energien (maximal 20 Punkte)
· Energieeffiziente Bauweise und Haustechnik (maximal 20 Punkte)
· Nachhaltiger Umgang mit Regenwasser (maximal 10 Punkte)
· Naturschutz am Haus und im Garten (maximal 30 Punkte)
Insgesamt können maximal 100 Punkte erreicht werden. Wer 90 Punkte oder mehr erreicht, dem wird die „Grüne Hausnummer“ verliehen.

 

Die Bewertungsmatrix sieht wie folgt aus:

Ab 90 Punkte vorbildliche ökologische und klimabewusste Bauweise
75 – 89 Punkte nachhaltige Bauweise mit leichtem Verbesserungspotential
55 – 74 Punkte aus Sicht des Klimaschutzes kann noch einiges getan werden
Weniger als 54 Punkte wenig nachhaltige Bauweise, dringender Handlungsbedarf

 

Die Grüne Hausnummer besteht ähnlich wie die normale Hausnummer aus einem quadratischen, grünen Täfelchen mit 15 cm Kantenlänge. In weißer Schrift sind darauf Straßenname, Hausnummer und Richtungsangabe zur nächsthöheren Hausnummer gekennzeichnet.
Darüber hinaus erhält die „Grüne Hausnummer“ den Schriftzug „Grüne Hausnummer“ und die Jahreszahl der Verleihung.

Die grüne Hausnummer Schild

 

Experten sind sich weltweit einig, dass es notwendig ist bis 2050 die Lebensweise auf Klimaneutralität auszurichten. Nur so kann der Klimawandel noch beherrschbar bleiben. Dabei ist jeder einzelne gefordert. Die „Grüne Hausnummer“ trägt dazu bei Bauherren und Hauseigentümer für Fragen des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit zu sensibilisieren.

 

Ziel der Vision 2030 ist es künftig nachhaltige bzw. klimaneutrale Baugebiete zu schaffen. Bei Neubaugebieten soll deshalb die Grüne Hausnummer Bestandteil des Bebauungsplanes werden. Ziel ist es hierdurch den für Neubaugebiete notwendigen naturschutzrechtlichen Ausgleich, der bisher größtenteils zu Lasten der Landwirtschaft geht, künftig auch direkt auf den Grundstücken der Hauseigentümer zu verankern. Insbesondere werden die Themenfelder „Nachhaltiger Umgang mit Regenwasser“ und „Naturschutz am Haus und im Garten“ als Ausgleichsmaßnahmen anerkannt, wenn diese in den Festsetzungen des Bebauungsplans verbindlich vorgesehen sind.

 

Als Anreiz zur Teilnahme an der Grünen Hausnummer sollen neben der Auszeichnung mit dem grünen Hausnummernschild und einer Urkunde auch Sachpreise.

 

Die Themenfelder
Einsatz nachhaltiger Baustoffe

Zunehmende gesundheitliche Probleme, auch in neuen und in sanierten Häusern, erzeugen bei vielen Menschen den Wunsch nach einem gesunden Wohnumfeld. Bauen mit nachhaltigen Baustoffen ist die Grundlage für ein gesundes Wohn- und Arbeitsklima in Gebäuden. Die Nutzung „nachhaltiger Baustoffe“ fügt sich auch nahtlos in die weltweiten Bemühungen zur Erhaltung und Wiederherstellung einer lebensfreundlichen Umwelt ein.
Durch die Nutzung von Holz als Baustoff wird Kohlenstoff als „gespeichertes CO2“ dauerhaft der Atmosphäre entzogen. Eine nach ökologischen und nachhaltigen Gesichtspunkten getroffene Wahl der Baustoffe und Bautechniken erhöht die Sicherheit und die Lebensdauer eines Bauwerkes, reduziert gesundheitliche Beeinträchtigungen und verbessert die Umweltverträglichkeit der Produktionsverfahren und Produkte des Bausektors.

 

Einsatz regenerativer Energien

Die Nutzung fossiler Energieträger hat bekanntlich keine Zukunft. Deshalb müssen sich Haus- und Wohnungseigentümer von konventionellem energetischen Denken lösen.
Sinnvollerweise sollten am Haus Möglichkeiten zur regenerativen Energiegewinnung genutzt werden. Jede am Verbrauchsort mit Sonne, Wind oder Umweltwärme erzeugte Energie muss nicht teuer transportiert und beschafft werden.

 

Energieeffizienz

Der sparsame Umgang mit Energie ist aktiver Klimaschutz und spart letztendlich Kosten.
Beim Wohnen spielt der Raumwärmebedarf die größte Rolle, gefolgt von Warmwasser, der Beleuchtung und der Gerätetechnik im Haushalt. Neben dem Reduzieren des Energiebedarfes, z.B. durch Wärmedämmung, dem Einsatz von zeitgemäßer LED-Technik oder energieeffizienter Geräte, kann auch mit einer sinnvollen Raumeinteilung oder einer gut abgestimmten Heizungsinstallation viel Energie gespart werden. Energiesparen schont den Geldbeutel und die Umwelt gleichermaßen, denn jede nicht verbrauchte Energie muss auch nicht erzeugt werden.

 

Umgang mit Regenwasser

Wasser ist ein wertvolles und zu schützendes Naturgut und Trinkwasser eines der wichtigsten Lebensmittel. Aber auch in bei uns Franken werden die Wasserressourcen mittlerweile knapper. Regenwassernutzungsanlagen reduzieren den Verbrauch von wertvollem Trinkwasser. Für Anwendungen wie die Bewässerung des Gartens, die Toilettenspülung oder den groben Hausputz ist keine Trinkwasserqualität nötig. Das Versickern von Niederschlag am Ort seines Auftreffens trägt auf dem kürzesten Weg zur Neubildung von Grundwasser bei und ist gleichzeitig Schutz vor Überschwemmungen und entlastet auch noch das Kanalsystem.

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Naturschutz am Haus und im Garten

Jede Bautätigkeit verbraucht Ressourcen und stellt einen Eingriff in bestehende Natur- und Kulturräume dar. Das Themenfeld „Naturschutz am Haus und im Garten“ soll dem Nachhaltigkeitsgedanken entsprechend dazu animieren Natur und Artenschutz vor der Haustüre zuzulassen. Anders als Steinschotterflächen sind naturnahe Gärten eine wichtige Ersatzheimat für Wildpflanzen, Insekten sowie Vögel und Kleinsäuger.

Dach- und natürlich auch Fassadenbegrünung sehen nicht nur schön aus, sie wirken temperaturausgleichend, binden Staub, dämpfen Lärm, beeinflussen das Innenraumklima positiv und bieten vielen Tieren Unterschlupf.

Klimaschutz im Garten kann viele Facetten haben. Dazu gehört auch das Recycling von Abfällen durch Kompostierung oder das Erhalten alter Baumbestände.

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Familie in Haus

 

So funktioniert's
Ausfüllen

Gehen Sie den Bewertungsbogen für Ihr Haus und Ihrem Garten Durch und tragen Sie die für Sie zutreffenden Punkte in die Liste ein. Beim Zusammenzählen der Punkte erfahren Sie sofort wie nachhaltig Ihre Immobilie ist.


Einsenden

- ausgefüllter Bewertungsbogen (siehe unten)
- aussagefähiges Bildmaterial (Solaranlage, Heizung, Garten, etc.)
- unterschriebene Datenschutzerklärung (auf Bewertungsbogen)
Alle Unterlagen bitte an:
Stadt Lichtenfels | Bauamt - Grüne Hausnummer
Marktplatz 5 | 96215 Lichtenfels
oder online: bauamt@lichtenfels.de

 

Prüfung

Nach Eingang Ihrer Unterlagen prüft das Bauamt Ihre Angaben und setzt sich mit Ihnen zwecks vor Ort Prüfung mit Ihnen in Verbindung.

 


Verleihung

Nach Überprüfung und Erreichen der 90 Punkte auf Ihrem Bewertungsbogen wird Ihnen die Grüne Hausnummer bei einer festlichen Verleihung überreicht.
Unter den Einsendungen werden jährlich Sachpreise verlost.

 

Viel Erfolg!

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