Bericht des „Boston Globe“ über die Ankunft der „H.M.S. Newfoundland“, links: Marion Marx |
Am 16. Februar 1940 durfte die Familie schließlich mit der „H.M.S. Newfoundland“ nach Boston reisen. Dieses Schiff wurde später von einem deutschen U-Boot versenkt.
Die Familie Marx hatte exakt zwölf Dollar Startkapital bei sich. Von Boston aus reisten sie nach Baltimore, dort blieben sie für eineinhalb Jahre bei Verwandten. Schließlich fanden sie erste Arbeit als Hilfskräfte mit 15 Dollar pro Woche. Ihre Arbeitgeber waren ein Universitätsprofessor und seine Frau (eine Bildhauerin), in deren Haus sie einen Raum und ein Badezimmer bewohnten. Dafür hielten sie das Haus in Ordnung und kümmerten sich um die Autos.
Erst nach ein oder zwei Jahren wurde es für die Familie Marx einfacher. Ein Cousin eröffnete in Newark, New Jersey, eine Fabrik zum Färben von Fellen. Sigmund hatte Erfahrung auf diesem Gebiet und wurde in dieser neuen Firma Geschäftsführer. Die Familie zog erneut um. Gleichzeitig absolvierte Frieda einen Kurs an der Nähmaschine und fand auch bald entsprechende Anstellung. So baute sich die Familie durch harte Arbeit ein neues Leben auf, Amerika wurde nach und nach zu ihrer neuen Heimat. Für die Aufnahme in Amerika war Sigmund zeitlebens sehr dankbar. In einem Interview mit seiner Enkelin bezeichnet er Amerika als „das beste Land der Welt“.
© Familienbesitz |
Frieda verstarb 1958 im Alter von nur 50 Jahren. Sigmund verbrachte seinen Lebensabend im Haushalt seiner Tochter Marion in Verona, New Jersey, wo er am 23.01.1980 mit 81 Jahren starb.