Verfasser: Clara Aumüller, Victoria Thiel
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Johanna Marx wurde am 30. Juni 1876 in Zintersbach geboren. 1898 heiratete sie in Gunzenhausen Salomon Marx (1869-1928) aus Oberlangenstadt bei Kronach. 1899 kam der Sohn Sigmund, 1903 der Sohn Alfred zur Welt.
Salomon betrieb das elterliche Geschäft für Metzgereibedarf und Häute, die Familie war fest in die jüdische Gemeinde wie auch die Gesamtgesellschaft des Ortes integriert. Gleichwohl zogen immer mehr jüdische Bewohner aus dem kleinen Ort weg in größere Städte und/ oder wanderten aus. Auch die Familie Marx orientierte sich nach Lichtenfels, zumal der jüngere Sohn Alfred dorthin heiratete.
Nach dem Tod Salomons 1928 löste Sigmund die Besitztümer in Oberlangenstadt auf, man übersiedelte ins Haus von Alfreds Schwiegervater Joseph Bamberger nach Lichtenfels in die Bamberger Straße. Johanna bewohnte eine der beiden Wohnungen im dritten Geschoß.
Dort erlebte sie auch die Pogromnacht im November 1938, als Nazi-Schläger das gesamte Haus verwüsteten.
Zusammen mit ihrer Schwiegertochter und deren Kindern konnte sie 1939 nach England auswandern, von wo aus sie dann 1940 in die USA übersiedelte.
Johanna lebte bei den Familien ihrer beiden Söhne, anfangs wohl bei Sigmund in Newark New Jersey, später bei Alfred in Queens New York. Sie starb am 18.12.1957 dort.